Béthune (niederländisch Betun) ist eine französische Stadt mit 25.342 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Béthune und zum Gemeindeverband Béthune-Bruay, Artois-Lys Romane.

Béthune
Béthune (Frankreich)
Béthune (Frankreich)
Staat Frankreich Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Pas-de-Calais (62)
Arrondissement Béthune
Kanton Béthune
Gemeindeverband Béthune-Bruay, Artois-Lys Romane
Koordinaten 50° 32′ N, 2° 38′ OKoordinaten: 50° 32′ N, 2° 38′ O
Höhe 19–38 m
Fläche 9,46 km²
Einwohner 25.342 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 2.679 Einw./km²
Postleitzahl 62400
INSEE-Code
Website www.mairie-bethune.fr

Grand Place mit Rathaus, Belfried und Kirche

Geographie

Bearbeiten

Die Stadt Béthune liegt im Westen des Nordfranzösischen Kohlereviers, 85 Kilometer südsüdöstlich von Calais und 35 Kilometer nördlich von Arras. Die Stadt wird nördlich vom Canal d’Aire (deutsch 'La Bassée-Kanal') umgangen, der im Rahmen einer Kette von Kanälen, die für Schiffe mit einer Ladekapazität von bis zu 3000 Tonnen ausgebaut wurden, den Großschifffahrtsweg Dünkirchen-Schelde bildet. Die ursprüngliche Streckenführung des Kanals hat die Stadt durchquert und ist in der Peripherie noch erhalten. Der Fluss Lawe fließt Richtung Nordosten durch die Stadt.

Geschichte

Bearbeiten

Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Festung 1710 erfolgreich von Marlborough und Prinz Eugen belagert. Während des Ersten Weltkriegs wurde Béthune nicht von der deutschen Armee besetzt. Im Oktober 1914 konnten die Alliierten die deutschen Truppen acht Kilometer vor Béthune stoppen. Während der Frühjahrsoffensive 1918 beschossen sie das Zentrum von Béthune mit zahlreichen Granaten und Brandgeschossen. Mehr als vier Tage lang stand die Stadt in Flammen. Die Artillerie machte den Grand’Place und seine Umgebung dem Erdboden gleich. Nur der im 14. Jahrhundert aus Sandstein erbaute Belfried blieb – als Ruine – stehen. Insgesamt wurde ein Viertel der Bauwerke komplett zerstört oder stark beschädigt, auch das Rathaus.

Später wurde das Zentrum in malerischem Stil (u. a. hohe Fassadengiebel mit Ornamentverzierungen aus dem Art déco und dem flämischen Stil) wiederaufgebaut.[1]

Im Zweiten Weltkrieg stand Béthune vom Juni 1940 bis zum Herbst 1944 unter deutscher Besatzung.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2016 2022
Einwohner 23.445 27.154 26.982 25.508 24.556 27.808 26.472 25.430 25.342
Quellen: Cassini und INSEE

Die „Bergarbeiter-Fußballer“ des 1902 gegründeten Stade Béthune haben insbesondere in den Jahrzehnten vor Einsetzen des wirtschaftlichen Strukturwandels in der Region (ab Anfang der 1960er) eine bedeutende Rolle im französischen Amateurfußball gespielt und wurden zweimal (1938 und 1949) Amateurmeister Frankreichs.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Rathaus (Hôtel de ville)
  • Belfried
  • Kirche Saint-Vaast
  • Kapelle Saint-Pry
  • ehemalige Stadtbefestigung
  • Justizpalast, Monument historique
  • Theater

Partnerstädte

Bearbeiten

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. www.wegedererinnerung-nordfrankreich.com
Bearbeiten
Commons: Béthune – Sammlung von Bildern