Phare du Créac’h

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Phare du Créac’h
Leuchtturm Créac’h
Ort: Gemeinde [[Ouessant]]
Frankreich Frankreich
Lage: Nordwestküste der Insel am Pointe de Créac’h
Geographische Lage: 48° 27′ 33,1″ N, 5° 7′ 44,5″ WKoordinaten: 48° 27′ 33,1″ N, 5° 7′ 44,5″ W
Seekarte
Fahrwasser: Keltische See Beginn Ärmelkanal
Phare du Créac’h (Finistère)
Phare du Créac’h (Finistère)
Höhe Turmbasis: 15,15 m
Turmhöhe: 55 m (180,4 ft)
Feuerhöhe: 70 m (229,7 ft)
Bauart: Betonturm
Bauform: Runder Turm mit Galerie[1]
Tageslicht-
Markierung:
weißer Turm, 3 schwarze Bänder, Galerie und Laternenhaus
Kennung: Fl.(2)W.10s
Sektorenfeuer: 255° – 247°
Nenntragweite weiß: 32 sm (59,3 km)
Optik: 4-fach Fresnel-Linse Drehobjektiv 2 Panels
Betriebsart: 4 Halogen-Metalldampflampen mit je 2000 Watt
Funktion: Orientierungsfeuer
Bauzeit: 1863
Betriebszeit: seit 19. Dezember 1863
elektrisch 1888
Listeneinträge
UKHO: A 1844[2]
NGA: 4
ARLHS: FRA-029

Denkmalliste: Nr. IA29000451
Betreiber: DIRM Nord Atlantique Manche Quest
Baumeister:
Joseph V. Tritschler (1815–1879)

Der Phare du Créac’h (bretonisch Tour-tan ar C’hreac’h), auch Le Créac’h, ist ein 1863 erbauter Leuchtturm auf der bretonischen Insel Ouessant in Frankreich. Der Leuchtturm von Créac'h signalisiert zusammen mit dem Bishop Rock Lighthouse in England den Eingang zum Ärmelkanal für Seefahrer, die vom Atlantik kommen. Seit dem 23. Mai 2011 steht der Leuchtturm als Monument historique in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums unter Denkmalschutz.[3]

Nach Planungen von Ingenieur de Carcaradec und unter der Leitung der Ingenieure Maitrot de Varennes und Rousseau arbeitete der brester Bauunternehmer Joseph Victor Tritschler (1815–1879) zwischen 1860 und 1863 am Bau des Leuchtturms von Créac'h auf Ouessant. 1888 wurde er elektrifiziert und ist seitdem der leuchtstärkste Leuchtturm in Europa. Er gehört mit einer Tragweite von 32 Seemeilen (knapp 60 km) zu den stärksten der Welt.

Der Turm war bis zur Vollautomatisierung bewohnt und hat eine Höhe von 54,85 m. Er zeigt alle zehn Sekunden zwei weiße Blitze, die von vier Halogen-Metalldampflampen mit je 2000 Watt erzeugt werden. Der optische Apparat dreht sich alle 40 Sekunden einmal um sich selbst. Am Fuße des Turms befindet sich in den ehemaligen Wohn- und Arbeitsräumen ein Seezeichenmuseum. Der Turm selbst kann nicht besichtigt werden.

1909 beschloss man, eine „cloche sous-marine“ zu installieren, eine Nebelglocke unter Wasser, damit Schiffe sich bei schlechter Sicht orientieren können. Die nordwestlich des Leuchtturms errichtete Installation wurde 1919 wieder stillgelegt.[4] In der Nähe befindet sich auf einem Felsvorsprung ein 1867 installiertes Nebelhorn vom Leuchtturm aus betätigt, leitet eine Vorrichtung die Luft zum Horn, aus dem sie mit einem extrem lauten Ton (mit einer Dauer von 2 Sekunden alle 10 Sekunden) austritt; sie wird auch Wildkuh genannt, da ihr Klang an das Muhen eines Wiederkäuers erinnert; ihr Klang ist bei Nebel auf der ganzen Insel zu hören. Der Leuchtturm von Creac'h beherbergt zu seinen Füßen ein Museum für Leuchttürme und Leuchtfeuer.

Die an den Leuchtturm angrenzenden Gebäude wurden 1940–1941 durch einen architektonischen Komplex des Architekten Georges Martin ersetzt. Zur gleichen Zeit wurde der Leuchtturm mit einer neuen Laterne ausgestattet, die 1937 auf der Weltausstellung in Paris vorgestellt wurde und ihn zum leistungsstärksten Leuchtturm der Welt machte.

Im Januar 2025 wurde Pläne für einen Umbau mit Reduzierung der Tragweite auf 35 km und Ersatz der Quecksilberlagerung bekannt, gegen die sich eine Petition Rettet den Leuchtturm von Créac'h mit über 10.000 Unterzeichnern richtete.[5]

Eine historische Postkarte zeigt den Leuchtturm Leuchtturm von Créac'h. von Klaus Hülse.;

Zwischen dem Phare du Créac’h und dem Cornischen Lizard Lighthouse verläuft die Start-Ziel-Linie der Trophée Jules Verne, eines Preises für die schnellste Weltumsegelung.[6]

Briefmarke mit dem Leuchtturm von Créac'h, 2020
Link zum Bild

(Bitte Urheberrechte beachten)
Commons: Phare du Créac’h – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Russ Rowlett: Lighthouses of France: Northern Finistére. In: The Public's Library and Digital Archive. University of North Carolina at Chapel Hill 2024. (englisch)
  2. Registrierungen:
  3. Eintrag Nr. PA29000048 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Ouvrage de signalisation maritime : cloche sous-marine de la pointe du Créac'h (Ouessant). patrimoine.region-bretagne.fr.
  5. DPA: Frankreich: Bretagne empört - Leuchtturm soll markantes Feuer verlieren. Stuttgarter Zeitung;.
  6. Tobias Rabe: Segeln: Spindrift und Idec kämpfen um Jules-Verne-Trophy. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Dezember 2015;.